Es war der 09. Mai 2024 – Christi Himmelfahrt, oder wie man auch umgangssprachlich sagt: Vatertag! Für mich war klar, dass ich nicht Zuhause rumsitzen möchte, allerdings bin ich aus dem Alter für Trinkgelage mit dem Bollerwagen irgendwie raus. Ich wollte etwas besonderes, etwas das nicht zu den Alltäglichen Möglichkeiten gehört: Ein kleiner Tagesausflug in den Serengeti Park Hodenhagen.
Der Serengeti Park in Hodenhagen
Keine Ahnung wie ich auf die Idee gekommen bin, aber ich wollte ein Erlebnis, dass einem Familienausflug gleicht. Irgendwas mit Natur… und sind wir mal ehrlich: Mehr Naturnähe als in einem Safaripark ist nur schwerlich möglich. Also fix ein wenig Proviant vorbereitet und ab raus auf die Straße. Von meinem Standpunkt aus waren es gute 400 Kilometer, mit nur 20% Ladekapazität musste ich also erst einmal an eine Ladesäule, was ich mit einem Frühstück bei McDonalds gut verbinden konnte. Allerdings war das Frühstücks-Menü keine Option mehr, denn es war bereits 10:45 Uhr. Eigentlich viel zu spät um noch aufzubrechen, da der Park an diesem Tag nur bis 18 Uhr geöffnet hatte, aber selbst wenige Stunden im Park sind mehr wert als den ganzen Tag auf dem Sofa zu liegen. Die Natur und der Thrill haben mich einfach motiviert. Ich musste einfach losfahren.
Aber warum eigentlich der Serengeti Park in Hodenhagen? Nun, nach Berichten welche ich im Internet finden konnte, soll es dort wohl neben einer Tierwelt auch einen angliedernden Freizeitpark geben, welcher eher auf Kinder zugeschnitten ist. Das war für mich in der Tat auch eher uninteressant, aber die Tierwelt wollte ich dann doch bestaunen, denn diese lässt sich zum Start mit dem eigenen Auto durchqueren – Oder alternativ mittels einer Bustour – und davon gibt es viele verschiedene Ausprägungen z.B. inkl. Fütterung der Tiere oder einem Ausstieg bei den Nashörnern. Am Ende gibt es auch noch den „Streichelzoo“, und so war für mich der Tag gut geplant. Die drei Stunden Autofahrt nehm ich dafür gern in Kauf.
Tierwelt im Serengeti Park
Das absolute Highlight ist natürlich die 10 Kilometer lange Strecke durch die afrikanische Tierwelt. In einzelnen Abschnitten durchquerst du verschiedene Gebiete, wo du die verschiedensten Tiere sehen kannst. Ob Antilopen oder Büffel, über Paviane und Nashörnern bis hin zu Tigern, Löwen und Giraffen ist wirklich alles dabei, was sich sonst eher selten erblicken lässt. Vor allem wenn ein Dromedar plötzlich seinen Kopf durch dein Autofenster steckt, ist die Begeisterung groß. Ich habe diese Momente mit der afrikanischen Tierwelt wirklich sehr genossen und hab mich jedesmal gefreut wenn ein Kopf durch die Fensterscheibe kam. Ehrlicherweise müssen die Fenster bei einigen Abschnitten geschlossen bleiben, so z.B. bei den Löwen und Hyänen, was natürlich absolut auf der Hand liegt. Aber auch bei den Giraffen müssen eigentlich die Fenster geschlossen bleiben, woran sich nur die wenigsten hielten. Auch füttern ist strengstens untersagt.
Leider gab es auch einige Egoisten bei dieser Tour. Der Fahrweg ist breit genug, dass locker zwei Autos nebeneinander passen. Mit dem eigenen Auto sehr schön: Du kannst in deiner eigenen Geschwindigkeit dadurch fahren und den Ausblick genießen und viele Fotos machen. Falls wer weiter möchte, so kann er dich ja einfach überholen. Leider nutzen das viele aus um einfach neben dir zu fahren um dann genau dort stehen zu bleiben wo du selbst stehst. Dann ist dir natürlich der Blick versperrt. Gott sei Dank kam das nur zwei mal auf der gesamten Fahrt vor, sodass das Ärgernis eher gering ausfiel.
Nach gut 3/4 der Strecke kommt ein kleiner Parkplatz, wo du dir ein Eis oder etwas zu trinken kaufen kannst. Auch Toiletten stehen dort, allerdings waren bei meinem Besuch alle (!) Toiletten an diesem Parkplatz defekt. Ansonsten lohnt sich der kurze Stop aber dennoch, da dort einige Elefanten rumlaufen. Diese sind, im Vergleich zu den anderen Tieren, eingezäunt. Für 2 Euro konnte ich aber eine Tüte „Futter“ erstehen und die Elefanten aus der Ferne mit etwas nahrhaftem Versorgen. Es gibt hier auch die Möglichkeit eine Art „Trampelpfad“ zu durchqueren, wo leere Affengehege zu sehen waren. Vermutlich hatte ich nur einen schlechten Zeitpunkt erwischt.
Der Serengeti Park gibt an, dass der gesamte Trip in einer Stunde durchquert ist. Ich habe etwas mehr als 1,5 Stunden benötigt, allerdings war ich auch nicht hastig unterwegs sondern habe mir die Zeit genommen die Tiere zu beobachten und alles in mich einzusaugen.
Aktivitäten und Erlebnisse
Wie eingangs erwähnt gibt es neben dem Tierpark auch noch einen Freizeitpark. Allerdings ist er stark Kinderzentriert, denn die Fahrgeschäfte sind alle eher klein gehalten. Eine Achterbahn, ein Mini-Freefall Tower oder eine Schiffsschaukel – Als Erwachsener, welcher sich nach einem Actiongeladenen Freizeitpark sehnt, wird man hier enttäuscht, aber ehrlicherweise ist der das ja auch nicht die Hauptattraktion.
Neben einigen Shows welche angeboten werden, gibt es dann noch einen Streichelzoo. Auch hier lässt sich Futter kaufen, wovon ich abraten möchte, wenn du keinen Tierkontakt haben magst, denn die Tiere kommen schnurstracks auf dich zugelaufen wenn sie dich nur mit einer Tüte sehen. Ziegen, Schafe und Alpakas scharren sich um dich herum – Alpakas stecken den Kopf in die Futtertüte und Ziegen pöbeln dich an. Manchmal hilft da nur eine Hand Futter zu nehmen und sie gut sichtbar auf den Boden fallen zu lassen.
Wer also schon immer mal mit diesen Tieren kuscheln wollte, hat hier die Gelegenheit – sofern du etwas essbares in der Hand hast.
Tipps und praktische Informationen
Ich denke, es ist noch erwähnenswert dass unmittelbar nach dem Trip durch die Tierwelt, hin zu Freizeitpark ein Parkplatz gesucht werden muss – Anfangs denkt man, es ist ja gar nichts mehr frei, aber vertraut mir wenn ich euch sage: Fahrt einfach gerade aus weiter! Es kommt irgendwann eine große Feldfläche auf welcher genügend Parkplätze zu finden sind. Diese sind auch nicht sehr weit vom Parkeingang entfernt, da es überall Parkeingänge zu geben scheint. Allerdings gibt es keine Elektroauto-Ladesäulen Vor Ort! E-Auto Fahrer sollten also die Fahrt durch das afrikanische Tierreich mit einplanen.
Das Rauchen ist im Park verboten – dafür gibt es aber ausgewiesene Raucherecken, wo jeder seiner Sucht frönen kann. Die Toiletten waren alle sehr sauber. Essen und Trinken sind jedoch, wie man es von einem Freizeitpark so kennt, naturgemäß stark überteuert. In das Restaurant habe ich mich dann erst gar nicht getraut und habe einfach auf der Rückfahrt etwas gegessen. Zwar sind Autohof Raststätten auch nicht billig, aber im Vergleich kann man dennoch den einen oder anderen Euro sparen bzw. bekommt mehr für das selbe Geld.
Tickets gibt es Online und kosten auch ordentlich Geld. Mit 46,50 € seid ihr als Erwachsener dabei. Kinder kosten 10 € weniger. Allerdings gibt es für die Saison 2024 eine versteckte Freikarte für Kinder zwischen 3-12 Jahren. Du findest sie hier:
https://serengeti-park.de/tickets/freikarte
Du bekommst die Freikarte, als auch die gekauften Tickets, per PDF. Damit kannst du sie ausdrucken oder aber auf dem Handy einfach vorzeigen. iPhone User können die Eintrittskarte auch als Wallet-Pass speichern.
Falls du dort Übernachten magst: Kein Problem! Ob in einer Hütte oder einem Zelt, es gibt viele Möglichkeiten. Für Pärchen gibt es noch ein besonderes Schmankerl: Im Camping-Ranger mitten im Wildnis-Areal übernachten.
Und zum Schluss: Achte auf die Öffnungszeiten! Der Park hat nicht ganzjährig geöffnet und in der Nebensaison auch „nur“ von 10:00 – 17:00 Uhr geöffnet.
Fazit
In Summe war es ein echt cooles Erlebnis: Wann steckt schon mal eine Giraffe mit ihrem Kopf in deinem Auto? Oder wann siehst du Paviane mal hautnah schreiend vor dir herumlaufen? Mit Kindern ist die Fahrt durch die Tierwelt sicher super aufregend und auch der Park dürfte viele Kinder zum Ende hin auf ihre Kosten kommen lassen.
Wer mal etwas anderes erleben mag, ist hier definitiv richtig!
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