Cricut… wir müssen reden! Ich weiß gar nicht, wie ich diesen Beitrag nett schreiben soll. Gott sei Dank läuft im Hintergrund „Let it be“ von den Beatles, das beruhigt etwas. Wo fang ich an? Nun.. ich habe mir vor einigen Monaten eine Heizpresse gekauft. Als Kaufziel hatte ich mir vorgenommen, mindestens etwas halb-automatisches, eher auf Industrie-Niveau anstatt eines Geräts, welches dafür gedacht ist, nur 1-2x in der Woche verwendet zu werden. Irgendwas, wo ein Name der für Qualität steht, dahintersteckt. Nun, da war die Wahl eigentlich ganz einfach: Cricut!

Die Cricut Autopress

Zu Beginn war ich verliebt… als das knapp 30 Kilo schwere Paket plötzlich aus den Niederlanden dank DHL Express recht flott bei mir war, hatte ich schon ein kleines Lächeln auf den Lippen. Immerhin sollte es eine automatische Presse sein, welches einiges an Zeit und Nerven sparen sollte. Bei manuellen Heizpressen bist du damit beschäftigt, den passenden Druck einzustellen und rechtzeitig an der Presse bereitzustehen, wenn das Pressen vorbei ist. Nicht so bei der Cricut Autopress! Temperatur und Dauer einstellen, Textil drauf, mit Leichtigkeit schließen und die Cricut Autopress stellt den passenden Druck ein und öffnet sich automatisch nach Ablauf der festgelegten Dauer. Was toll klingt, ist es leider nur bedingt. Zwar ist es schon schön, dass die Autopress nach der angegebenen Zeit den Vorgang beendet, indem sie sich öffnet, doch keinen Druck einstellen zu können bzw. ihn justieren zu können ist wirklich ein unheimlicher Nachteil. Zunächst dachte ich, dass ich mir so das lästige Einstellen sparen kann – doch ich merkte schnell, dass die Cricut Autpress eigentlich mit viel zu wenig Druck arbeitet. Dagegen bist du einfach Machtlos, da du nichts dergleichen an der Autopress einstellen kannst. Außerdem ist die Fläche nicht sonderlich groß. Ich war mir dessen im Vorfeld natürlich bewusst, doch mit der Zeit fragte ich mich: Ey, die Presse ist so riesig, und für eine Massenproduktion ausgelegt, warum hat die Heizplatte dann nur eine Größe, mit welcher du bspw. 2XL Shirts doppelt pressen musst? Auch Hoodies waren damit leider nicht so toll zu realisieren.

Nun, egal! Ich wollte es so. Ich habe freiwillig 900 Euro ausgegeben, weil ich eine automatische Presse wollte. Doch eigentlich bekam ich nur ein Problemkind. Denn nachdem ich die Cricut Autopress erhalten hatte, musste sie bis zum Abend warten, ehe ich die Zeit hatte sie auszupacken. Das aufbauen war etwas nervig, da das Temperatur-Pad zunächst an den Computer muss um die Presse zu „aktivieren“. Und nachdem ich sie dann angeschlossen hatte, ging sie nicht. Sie machte ein seltsam mechanisches Geräusch als ich sie schließen wollte. Ich probierte es noch ein paar mal, doch ich bekam sie nicht zum laufen. Da es schon spät war, dachte ich mir „Du machst irgendwas falsch! Du bist viel zu Müde! Geh jetzt schlafen und schau es dir morgen in Ruhe an.“. Was soll ich sagen? Als ich sie den Tag darauf anschaltete, lief sie. Ich dachte mir nichts dabei, hab es erst mal so stehen lassen und angefangen die ersten Shirts zu verpressen. Drei Monate funktionierte dies ohne Probleme, dann jedoch – plötzlich – bei einem größeren Auftrag, mittendrin, sprang die Presse auf und ließ sich nicht mehr schließen. Es machte wieder dieses seltsam mechanische Geräusch, welches ich an Tag eins hörte. Ich probierte wieder alles mögliche, doch nichts half. Ich entschied mich, sie gänzlich vom Strom zu nehmen, den Hund anzuleinen und erst mal eine Runde laufen zu gehen. Eine Pause hatte ich eh nötig. Als ich wiederkam, funktionierte die Presse wieder und ließ mich auch weitere gut 25 Shirts durchjagen ohne zu murren. Ich fand es seltsam, unternahm aber noch nichts in Richtung Support, sondern organisierte mir ganz schnell eine weitere günstige Presse, welche ich als Backup nutzen wollte. Nur eine Woche später, zickte die Autopress erneut rum. Dieses mal schaltete sie sich aber ab und auf dem Temperatur-Pad der Cricut Autopress erschien die Meldung „Err E46“. Okay.. jetzt hatte ich es schwarz auf weiß: Irgendwo ist hier Defekt. Witzig: Sobald man sie vom Strom nahm und eine Stunde wartete, funktionierte die Presse wieder, aber das war natürlich kein Zustand – und schon gar nicht akzeptabel für ein Gerät, welches fast einen dicken Schein kostete.

Der Cricut Support

Es war Abends, die Cricut Hotline hatte bereits geschlossen, also schrieb ich eine E-Mail. Zwei Wochen lang erhielt ich keine Antwort. Ich schickte eine zweite E-Mail. Wieder passierte drei Wochen nichts. Inzwischen hatte ich mich an die günstige Backup Presse gewöhnt und war schon richtig verliebt. Dazu aber später mehr. Nachdem ich also nach insgesamt fünf Wochen keine Regung vernahm, griff ich zum Hörer. Es war immerhin kurz vor den Sommerferien und in meinem Postfach stapelten sich die Aufträge, dank begehrter Abgänger Shirts. Hochvolumen-Geschäft, hier liegt viel Geld in der Luft! In solchen Zeiten ist ein guter Support unerlässlich, alles andere ist geschäftsschädigend! Und neben der manuellen Presse wäre die automatische Cricut Autopress eine echte Entlastung gewesen, da ich mehr Output in der Stunde gehabt hätte. Aber was bekam ich stattdessen? Einen Menschen am Hörer, mit heftigem Akzent. Er war fast gar nicht zu verstehen. Es ist jetzt kein O-Ton, aber Sätze in dieser Art war alles was der Mitarbeiter von sich geben konnte: „Mein Herrn, Cricut machen alles damit der Kunde nichts machen muss. Sie sind glücklich! Wir wollen das sie immer gut sind. Deshalb keine Panik, ich werde alles tun damit sie glücklich sind. Sie müssen nichts tun. Das ist Cricut!“ – Als ich mein Problem schilderte, hat er, so nehme ich an, gar nicht verstanden was ich von ihm wollte. Er führte mich wohl durch einen Leitfaden, den er vor sich liegen hatte (Presse Aus- und wieder einschalten, auf Firmware Updates prüfen…, ihr wisst was ich meine). Am Ende sollte ich mehrere Fotos mit der Ticket ID machen, welche er mir per Mail zugesandt hat. Z.B. von dem Fehler, wo ich die Ticket ID auf einen Zettel schreibe und daneben lege. Das gleiche mit der Rechnung – Obwohl der Mensch auf der anderen Leitung immer wieder betonte, dass er ja alles sehen könne. Anschließend noch ein Video in welchem die Ticket ID und das Gerät mit dem Fehler zu sehen sind. Viel Aufwand, aber gut, ich will ja dass sie endlich wieder funktioniert. Leider musste ich, nachdem ich die Medien zugesandt habe, weitere knapp vier Tage warten, ehe ich die Rückmeldung erhalten habe, dass sie tatsächlich defekt ist. Schön… immerhin. Leider brauchte es von da an knapp 10 Werktage, ehe ein neues Gerät bei mir eintraf. Es ist ja schon mal toll, dass ich nichts wegschicken muss sondern direkt ein neues Gerät erhalte, aber dass ich da solange warten muss, hat wirklich geschmerzt. Das schlimme: Es gab keinerlei Kommunikation zum Versand. Nachdem ich eine Mail erhalten habe, in welcher sinngemäß stand, dass man meinen Fehler akzeptiert, wurde mir nicht mitgeteilt, wie es nun weitergeht. Ich war ganz überrascht als eine neue Presse vor meiner Haustür stand!

Dass nicht wegschicken der alten Cricut Autpress, hatte einen entscheidenden Nachteil: Das Teil steht nun hier! Ein Anruf bei Cricut offenbarte: Ja, das soll so! Ich darf mich gerne um das Recycling kümmern. Na Danke! Der Wertstoffhof mag Geld für das Teil und das sehe ich irgendwie nicht ein. Wermutstropfen: Sie funktioniert ja sporadisch! Also reiht sie sich einfach zu den anderen beiden Heizpressen ein. 🙂 Spätestens wenn ich wieder am Siebdruck-Karussell stehe, freue ich mich im Anschluss dass ich zum fixieren so viele Geräte zur Auswahl habe.

Ohne Backup wäre ich verloren: Vevor rettete mich!

Der Markt an Heizpressen ist groß und eine alleine ist ohnehin zu wenig, wenn du sie gewerblich einsetzt. Ich werde mir in den kommenden Wochen auch noch eine vierte Heizpresse zulegen, wo die Auflagefläche einfach deutlich (!) größer ist, als aktuell. Man kann ja schließlich nie genug haben. 😛

In der Zeit, in der mich Cricut tatsächlich hängen ließ, war ich froh, eine Vevor Heatpress (Affiliate-Link) mein eigen nennen zu dürfen. Ja, man merkt ihnen den Preis an. Absolut. Das kann man nicht wegdiskutieren und ist einfach so. Aber man bekommt hier 5-in-1 Geräte bereits für ganz, ganz kleines Geld und für den Privatgebrauch, ist das mehr als ausreichend! Sie hat mich in einer wichtigen Zeit „getragen“ und das gehört honoriert. Besser noch: Ich habe mich für ein 8-in-1 Set entschieden, um eben auch einen Ersatz für meine aktuelle Mug Press zu haben und das meine Lieben, war eine verdammt gute Entscheidung! Zum einen, hab ich nun auch eine Presse für Baseball-Caps und zum anderen presst das Ding Emaille-Tassen sehr, sehr gut! Meine Mug Press bekommt den oberen Teil der Emaille-Tasse nie sauber hin, dass ist bei der günstigen Vevor (Affiliate-Link) anders! Des Weiteren hat die Vevor Mug Press mehrere Aufsätze – und der normale Aufsatz ist so groß, dass ich zwei 11 oz Tassen zeitgleich sublimieren kann. Das kommt mir gerade sehr gelegen, da ich einen größeren Tassenauftrag von einem Sportverein habe, wo ich nun einen Output von drei Tassen pro sieben Minuten habe. Ich will eigentlich nur sagen: Ich bin unendlich dankbar, in dieses kleine günstige Stück investiert zu haben. Und weil sie so günstig ist, kann ich sie auch noch im laufendem Geschäftsjahr voll Abschreiben: Bombe!

Schlusswort

Der Cricut Support ist wirklich unterirdisch! Nicht nur, dass die Sprachbarriere enorm zu sein scheint (Nur weil Niederländer sowas wie Deutsch sprechen, sprechen sie eben noch lange kein Deutsch!) sondern auch die Dauer und die Transparenz des Prozesses ist wirklich inakzeptabel. Ich meine, ich wollte mir eigentlich auch die Cricut Venture zulegen, aber offenbar existiert hier kein professioneller Support und das kann ich einfach nicht verantworten. Nun denn, freut sich halt Siser. 😉

Ich finde, es sollte einen separaten Support für Geschäftskunden geben, wo schnelle Hilfe essentiell ist. Hand aufs Herz: Wer mit der Cricut Autopress ein Gag-Shirt pressen will, der kann im Zweifel auch ein paar Tage warten und ärgert sich vielleicht. Aber Geschäftskunden verlieren womöglich Einnahmen, was schnell kritisch werden kann. Und dann gerne auch mit Zusatzkosten meinetwegen, aber so wie es jetzt ist, ist es wirklich heikel auf Cricut zu setzen!

Und es zeigte sich: Kleines Geld kann manchmal großes bewirken. Auch wenn die Vevor klapprig daher kommt, sie erfüllte ihren Zweck! Und für die meisten Anwendungen für Zuhause ist sie absolut ausreichend. Bei größeren Aufträgen wird es schnell anstrengend, aber sie hält durch! Und außerdem presst sie mit gutem Druck!

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