Vor vielen Jahren haben die Firmen K2 und Powerslide eine Art Operation an mir durchgeführt: Sie haben meine Fußsohlen mit Rollen getauscht. Mit sechs verschiedenen Modellen – vom Fitness-Skate über den Freeskate bis hin zum Aggressive-Schuh – war ich bestens gerüstet für alles, was der jeweilige Tag zu bieten hatte. Gefühlt war ich jeden Tag, für jede noch so kurze Strecke, auf Inline-Skates unterwegs. Irgendwann ging das verloren, und als ich es vor 2–3 Jahren neu aufleben lassen wollte, machte mir mein Übergewicht einen Strich durch die Rechnung. Nicht nur, dass meine Muskulatur in der Lendengegend praktisch nicht mehr existent war, sondern auch das pure Gewicht auf der Schiene sorgte für Schmerzen. Längeres Fahren war einfach nicht möglich. Weil ich meiner Tochter aber versprochen habe, dass wir dieses Jahr auf jeden Fall skaten werden, musste ich etwas tun. Ich nahm kurzerhand 30 Kilogramm ab und jetzt … nun … jetzt rollt es wieder. 🙂

Here we go… again!

Ich kann mich gut daran erinnern, wie ich als Kind immer in Rollschuh und Skates unterwegs war, während all die anderen um mich herum auf dem Fahrrad saßen. Und war es mal kalt draußen, dann wurden die Rollen gegen eine Klinge getauscht. Umso schöner war für mich der Moment vor ca. 15 Jahren, als ich das Skaten ernsthafter anging und erneut für mich entdeckte. Mit 30 Euro Lidl Skates ging es auf die ersten Kilometer und ziemlich schnell investierte ich anschließend Unmengen an Geld nur um den perfekten Skate zu finden. An der Stelle möchte ich allen Neulingen zu K2 Skates raten, da sie einen sehr bequemen Softboot mitbringen. Ich bin zwar großer Powerslide Fan, aber wenn es mir um Komfort geht, dann schnür ich mir ein paar K2 Skates an die Füße. Ich verlinke weiter unten noch mal meine Skates, an denen du dich dann gerne orientieren kannst.

Es dauerte etwas ehe ich fit genug war um wirklich herausfordernde Strecken zu fahren, aber ich hatte ein gutes Testgelände. Ich wohnte damals noch im schönen Stadtallendorf – in der Mitte von Hessen – und lag mit meiner Wohnung nur einen Steinwurf von der dortigen Kaserne entfernt. Schon als Kind schlenderte ich durch die Wälder und Bunker welche auf dem Bundeswehr Gelände zu finden waren. Die „Panzerberge“ waren optimal für das Mountain Bike aber auch für die Skates – wenn auch der Asphalt dort eher ruppig war – denn der krasse Anstieg forderte deine ganze Kondition. Drei mal musste ich abbrechen ehe ich es dann endlich schaffte um einen der zahlreichen Panzerberge zu erklimmen, anschließend wurde es immer einfacher. Die dadurch gewonnene Ausdauer ermöglichte es mir, plötzlich von Stadtallendorf nach Marburg an einen Fluss zu fahren. Damit ihr eine Dimension habt: Von meiner damaligen Haustür bis an den Fluss, waren es über den Fahrradweg damals exakt 40 Kilometer. Ich habe es unzählige male genossen fix nach Marburg zu fahren, die Füße in den Fluss zu stecken und anschließend wieder zurück zu rollen. Von dort an ging es für mich regelmäßig nach Frankfurt zum Tuesday night skating, welches ich ab dieses Jahr auch wieder besuchen werde.

Ich bin damals auch noch viel Mountain Bike gefahren und war spätestens jeden dritten Tag draußen um ein paar Runden zu joggen. Die Bundeswehr hatte einen tollen Weg durch den Wald, welcher im Kreis exakt fünf Kilometer lang war. So konnte ich Abends nach fünf Kilometern am Auto ein Schluck trinken und die Strecke ein zweites mal laufen. Die zehn Kilometer-Läufe waren mein Standard und ich bin auch einige offizielle 10-Kilometer-Runs mitgelaufen, allerdings machte ich irgendwann den Fehler mehr zu wollen. Ich dachte mir, dass ein Halbmarathon doch eine gute Idee wäre und lief einfach drauf los um zu schauen wie weit ich eigentlich komme, denn immerhin waren die zehn Kilometer nicht wirklich anstrengend und wenn ich die Pace nicht im Auge behalte dann sollte doch deutlich mehr möglich sein. Nach gut 15 Kilometern schmerzte mein rechter Fuß so sehr, dass ich abbrechen musste. Das Laufen viel mir schwer und war am Folgetag gar nicht mehr möglich. Die Diagnose vom Arzt nahm mir dann die Motivation: Mittelfußknochen gebrochen. „Marschfraktur“. Drei Monate sollte ich pausieren und dann vor dem Start erst noch mal abklären lassen, wie weit der Heilungsprozess ist, da drei Monate möglicherweise nicht ausreichen werden um den Fuß anschließend wieder einer stärkeren Belastung zu unterziehen. Ab diesem Punkt war mein Leben plötzlich anders… Ich verlor mich am Computer und zeitgleich meine Skates.

Ich habe das Skaten seither nur 2-3x erneut ausprobiert. Leider stellte ich jedesmal fest, dass die Schmerzen einfach zu groß sind. Mein zugelegtes Gewicht machte mir zu schaffen, denn vor allem beim Stehen „bohrte“ sich – jedenfalls Gefühlt – die Schiene in meinen Fuß. Das war so schmerzhaft, dass das stehen auf den Skates von der ersten Sekunde an überhaupt keinen Spaß machte. Und dann kam noch die mittlerweile verkümmerte Muskulatur hinzu. Nach einem Kilometer fahren, schmerzte der Lendenbereich. Dass das keinen Spaß macht, muss ich glaube ich nicht näher erläutern. Anfang des Jahres versprach ich jedoch meiner Tochter, dieses Jahr mit ihr Skaten zu fahren. Ihr endlich beizubringen, wie sie lange und schnell fahren kann. Für mich war sofort klar: Ich muss mein Gewicht reduzieren!

Weg mit dem Speck

In nun fast fünf Monaten vernichtete ich gute 30 Kilogramm – Genug um schmerzfrei auf den Skates stehen zu können. Für mich war der Gewichtsverlust relativ einfach: Ich bin seit vielen Jahren der Cola-Sucht verfallen. Mehrere Liter pro Tag waren keine Seltenheit… Das weglassen des Zuckerwassers sorgte schon für einen rapiden Abfall meines Gewichts. Außerdem wissen wir, glaube ich, alle wie Abnehmen funktioniert: Der Körper muss am Tag mehr Kalorien verbrauchen als er bekommt. Entweder erhöhst du durch Bewegung deinen Kalorienverbrauch, oder du senkst die Kalorienaufnahme. Da die Kalorienaufnahme zu senken deutlich einfacher ist, als den Verbrauch zu erhöhen, entschied ich mich, mein Essen umzustellen. Ich hätte auch einfach jeden Tag 30 Minuten Aktiv sein können – ein bisschen Fahrrad fahren oder einfach laufen, vielleicht ein paar Kraftübungen um die Rumpfmuskulatur zu stärken. Aber das sind, allein bei fünf Tagen in der Woche, immerhin 2,5 Stunden Aufwand. Eine Hand weniger Nahrungsmittel auf den Teller zu legen dauert genau Null Sekunden. Und ich bin halt faul. 🙂

Was habe ich also konkret getan?

  1. Cola weg – Ersetzt durch Wasser und Zero Produkte
  2. Morgens Proteine für den Muskelerhalt. Außerdem regt es den Metabolismus an.
  3. Eine Hand weniger Essen als sonst. Praktisch FDH, nur nicht so krass.
  4. Und zuletzt: Keine ganze Packung Nachos mehr vernichtet. 😛

Am Ende bringt das alles nichts, wenn man es nicht gnadenlos durchzieht. Der Dank geht an mein kleines Mädchen, denn sie zu enttäuschen stand nicht auf meiner ToDo Liste für 2025. 😉

Das Problem mit der Muskulatur im Lendenbereich war übrigens auch ziemlich einfach aus der Welt zu schaffen. Zum einen konnte ich durch bewusstes Stehen meine Muskulatur auf größeres vorbereiten und zum anderen habe ich, ganz ganz simpel, an zwei Tagen in der Woche, Planken gemacht. 30-40 Sekunden. Mehr nicht. Vielleicht kickte hier auch der Memory-Muscle Effekt, jedenfalls habe ich keine Schmerzen mehr beim Skaten. Und durch das Skaten an sich, baut sich der ganze kram auch wieder von selbst auf.

Eine neue, alte Sucht!

Inzwischen haben wir schon einige Kilometer hinter uns gebracht – ob auf asphaltierten Feldwegen, wo wir uns eher im Kreis bewegten, oder auch auf Fahrradwegen, welche Skate-tauglich sind. Jede Runde war unvergessen und hat meine Sucht an dem Sport neu aufleben lassen. Auch den Fortschritt meiner Kleinen zu sehen, macht mich Stolz. Inzwischen „fliegt“ sie über den Asphalt und zwanzig Kilometer skaten, mit einer kurzen Pause nach der Hälfte des Weges, sind heute schon möglich. Das einzige was mir aus der Vergangenheit fehlen wird, sind die unbeschwerten Momente mit Kopfhörern im Ohr. Aber wenn ich ehrlich bin, würde ich die Kopfhörer sofort und ohne zu zögern für eine Fahrt mit meinem kleinen Mädchen eintauschen. Danke, dass ich dein Papa sein darf. Ich liebe dich, mein kleiner Engel!

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Zuletzt aktualisiert am 14. Mai 2025 um 0:10 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.

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